Labor für Experimentelle Feto-Maternale Medizin
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Wissenschaftliches Konzept
Die Prägung von Krankheitsveranlagungen erfolgt vor der Geburt. So ist bereits vorbestimmt, ob ein Neugeborenes mit guten oder schlechten Chancen für eine gesunde Kindheit und ein langes Leben das Licht der Welt erblickt.
Die Zeit vor der Geburt ist geprägt durch die Anlage von Organen und Wachstum des ungeborenen Kindes. Dieses wird von der Mutter durch den Transfer von Sauerstoff und Nährstoffen über die Nabelschnur ermöglicht. Weiterhin wandern mütterliche Zellen in das ungeborene Kind und helfen bei der Prägung des Immunsystems. Diese bedeutende Phase der kindlichen Prägung ist jedoch sehr störanfällig. So verändern Umweltfaktoren, denen die werdende Mütter ausgesetzt ist, die ‚Umweltbedingungen’ des ungeborenen Kindes im Mutterleib. Weiterhin spielt die mütterliche Stressbelastung während der Schwangerschaft eine kritische Rolle. Treten Störfaktoren wie eine hohe Stressbelastung während wichtiger Entwicklungsphasen des ungeborenen Kindes auf, so können dessen Organe und Organsysteme langfristig in ihrer Funktion verändert werden und das Krankheitsrisiko im späteren Leben des Kindes erhöhen.
Die Erkenntnis, dass die Prägung von Krankheitsrisiken im späteren Leben des Kindes bereits vor der Geburt erfolgen kann, ist aus zahlreichen Studien bekannt. Dies bedeuted jedoch nicht, dass die Botenstoffe bekannt sind, über welche das Krankheitsrisiko des ungeboreren Kindes im Mutterleib geprägt wird. Diese zu erforschen ist das Ziel der Labors für Experimentelle Feto-Maternale Medizin im Universitären Perinatalzentrum des UKE. Hierbei werden in klinischen Studien und Modellen der Grundlagenforschung zielgerichtet Fragestellungen verfolgt, die beantworten werden, wie mütterliche Zellen während der Schwangerschaft die Prägung von Gesundheit oder Krankheit des Kindes vermittlen und ob diese Prägung epigenetisch, d.h. außerhalb der DNA Sequenz kodiert wird. Auf diese Erkenntnisse aufbauend ist es dann möglich, Therapien vorzuschlagen, die bereits im Mutterleib die Weiche zur Gesundheit im späteren Leben des Kindes stellen.
Neben dieser Erforschung von Krankheitsrisiken, die bereits vor der Geburt geprägt wurden, werden im Labor für Experimentelle Feto-Maternale Medizin auch die immunologischen Ursachen von Infertilität und Schwangerschaftskomplikationen wie beispielsweise Fehlgeburten erforscht. Hierbei steht die Identifizierung von Mechanismen, die die erfolgreiche Implantation der befruchteten Eizelle und anschliesende Plazentation fördern, im Vordergrund. Mütterliche Immunzellen, die sich an der fetomaternalen Grenzzone nachweisen lassen, üben einen wesentlichen Einfluss auf die Gefässbildung an der feto-maternalen Grenzzone aus, eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Implantation der befruchteten Eizelle und anschliesende Plazentation. Daher ist es unser Ziel, die Interaktion und funktionelle Bedeutung einzelner Zellgruppen zu verstehen und darauf aubbauend therapeutische Ansätze zu entwickeln, die einen erfolgreichen Schwangerschaftsverlauf bei Risikoschwangerschaften fördert.
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Das Team
Teamleitung
Prof. Dr.Petra ArckMD- Sprecherin
TelefonE-MailVorzimmer
Kinga Guthmann- Projektkoordinatorin
TelefonE-MailNasslabor | Wissenschaftler*innen
Dr.Kristin Thiele- Postdoc
TelefonE-MailDr. med.Marie Albrecht- Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Standort
Campus Forschung N27 , 3. Etage, Raumnummer 03.038Ioannis Belios- Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Standort
Campus Forschung N27 , 3. EtageDimitra ZazaraMD- Nachwuchsgruppenleiterin
- Assistenzärztin in Weiterbildung
- Zentrum für Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin
- Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin
- Assistenzärztin in Weiterbildung
Standort
Campus Forschung N27 , 3. Etage, Raumnummer 03.034Nasslabor | Technische Assistenz
TelefonE-MailTelefonE-MailTeam Klinische Studien
Prof. Dr. med.Anke Diemert- Stellvertretende Klinikdirektorin Bereich Lehre und Forschung
- Zentrum für Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin
- Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin
- Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
- Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin
- DEGUM II
Dr. med.Corinna Kramer- Ärztin
- Zentrum für Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin
- Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin
Standort
O45 , EG, Raumnummer 00.5.012.1Dr. med.Mirja Pagenkemper- Fachärztin
- Zentrum für Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin
- Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin
- Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
TelefonE-MailLina Otto- Projektmanagerin
Standort
Campus Forschung N27 , EGGudula HansenM. Sc. Health Services Management- Studienkoordinatorin
- Hebamme
Student*innen
Maira Kreuzer- Medizinstudentin
Standort
Campus Forschung N27 , 3. EtageRagnar Rabe- Medizinstudent
Standort
Campus Forschung N27 , 3. Etage -
Projektförderung der Arbeitsgruppe
“Feto-maternal immune cross talk”
Klinische Forschungsgruppe 296 KFO296
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG
“Modulation of placental blood flow and fetal growth via Natural Killer cells”
Gefördert durch die Werner-Otto-Stiftung
“Influenza A virus pathogencity during pregnancy”
Gefördert durch das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF)
“Fetal Origin of Immune Diseases: Role of Maternal Microchimerism during Gestation and its Modulation upon Stress Challenge”
Gefördert durch das Cusanus-Werk
“Maternal microchimerism as a mediator for immune diseases in offspring upon acetaminophen challenge during pregnancy”
Gefördert durch " Forschungsförderungsfonds der Medizinischen Fakultät (FFM) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf"
“Cross talk between death-effector domain-containing protein (DEDD), innate immune cell subsets and vascularization during early pregnancy in mice”
Gefördert durch die Japanese Society for the Promotion of Sciences -
Lehre
Das Labor für experiemtelle Feto-Maternale Medizin ist am 2nd Track C3I (Inflammation, Infektion, Immunität) des integrierter Modellstudiengang Medizin ( iMED ) beteiligt.
Weiterhin können experimentelle medizinische und naturwissenschaftliche Doktorarbeiten durchgeführt werden, deren Durchführung in ein strukturiertes Ausbildungs- und Betreuungsprogramm eingebettet sind. Auch besteht die Möglichkeit zur Durchführung von Projektstudien und Masterarbeiten im Masterstudiengang Molecular Life Sciences. Bewerbungen zur Durchführung derartiger Qualifikationsarbeiten richten Sie bitte an [email protected] .
Blockpraktikum "Introduction to Flow Cytometry"
Das Blockpraktikum vermittelt profunde Kenntnisse im Bereich Zellbiologie zur Planung, Durchführung und Auswertung von Experimenten mit Hilfe der Durchflusszytometrie sowie die Anwendung von experimentellen Modellen zum verbesserten Verständnis der immunologischen Anpassung während der Trächtigkeit.
Zielgruppe des Blockpraktikums sind Studierende des Modellstudiengangs iMED mit Interesse für die Bereiche Reproduktion und Immunologie sowie Studierende aus dem Masterstudiengang Biologie, Molecular Life Sciences und dem Aufbaustudiengang Molekularbiologie.
Ort: N27, 3. OG, Seminarraum 03.044.
Zeit: Nach Absprache
Maximale Teilnehmerzahl: derzeit 4
Anmeldung und Kontakt: Dr. Kristin Thiele [email protected]Please note that the seminar can be held in German or English.
Blockpraktikum "Guide to Investigation of Mouse Pregnancy"
Das Blockpraktikum vermittelt profunde Kenntnisse im Bereich Ovulation, Implantation, Plazentation und fetale Entwicklung in Mausmodellen sowie die Anwendung von experimentellen Modellen zum verbesserten Verständnis der immunologischen Anpassung während der Trächtigkeit.
Zielgruppe des Blockpraktikums sind Studierende des Modellstudiengangs iMED mit Interesse für die Bereiche Reproduktion und Immunologie sowie Studierende aus dem Masterstudiengang Biologie, Molecular Life Sciences und dem Aufbaustudiengang Molekularbiologie.
Ort: N27, 3. OG, Seminarraum 03.044.
Zeit: Nach Absprache
Maximale Teilnehmerzahl: derzeit 4
Anmeldung und Kontakt: Dr. Kristin ThieleB-Lehre - Extracurriculares Lehrangebot
Seminarreihe "Experimental Fetal-Maternal Medicine - Immunology of Reproduction"
Die Seminarreihe ist Bestandteil des strukturierten Ausbildungs- und Betreuungsprogramms und bietet auch die Verbesserung des Verständnisses von immunologischen und molekularbiologischen Grundlagen im Bereich Immunologie und Reproduktion für Studierende der Medizin.
Ort: N27, 3. OG, Seminarraum 03.044.
Zeit: jeweils Mittwoch von 10.30–13 Uhr, mit Anmeldung
Kontakt: Prof. Dr. Petra Arck [email protected] , Dr. Kristin Thiele [email protected]Please note that the seminar will be held in English.
Seminarreihe "Recent Developments in Feto-Maternal Medicine"
Diese Seminarreihe ist Bestandteil unseres strukturierten Ausbildungs- und Betreuungsprogramms und bietet für interessierte Studierende der Medizin ein verbessertes Verständnis von Feto-Maternaler Immunität.
Ort: N27, EG, Seminarraum 00.014
Zeit: jeweils 2-wöchentlich Dienstag von 15.30–17 Uhr, Start 6. Oktober 2020
Maximale Teilnehmerzahl: k.A. ONLINE
Kontakt: Prof. Dr. Petra Arck [email protected]Please note that the seminar will be held in English.
Reportagen & Berichte
Zu heiß! Dann steigt das Risiko für Frühgeburten
Mit den Temperaturen steigt nicht nur der Meeresspiegel, sondern auch die Zahl der späten Frühgeburten. UKE-Wissenschaftler:innen sind besorgt. Denn jeder Tag zu früh bedeutet ein höheres Risiko für gesundheitliche Probleme im späteren Leben.