Uterussprechstunde / Da-Vinci-OP-Verfahren

Uterusmodel
Modell Gebärmutter

Im Rahmen dieser Sprechstunde bieten wir modernste Diagnostik und Therapie für bösartige Krankheiten der weiblichen Genitalien: Gebärmutter (Uterus / Zervix), der Scheide (Vagina) und der äußeren Geschlechtsteile (Vulva) an.

Diagnostik:

Neben der normalen klinischen Untersuchung bieten wir über unsere Sprechstunde folgende Spezialuntersuchungen an:

  • Ultraschall mit Farbdoppler
  • Computertomographie (CT) mit Spiral-CT
  • Kernspin-Tomographie (Magnet-Resonanz-Tomographie MRT)
  • Positronen-Emissions-Tomographie (PET) zur Darstellung stoffwechselaktiven Tumorgewebes oder eine Kombination aus PET und CT (PET-CT)
  • Szintigraphie
  • Planung weiterer ambulanten oder stationären Untersuchungen wie:
    Narkoseuntersuchung mit Gewebeentnahme (PE), Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie), Ausschabung (Abrasio), Blasenspiegelung (Zystoskopie) und Enddarmspiegelung (Rektoskopie)

Operation:

Laparotomie (Bauchschnitt), Laparoskopie (Bauchspiegelung) oder roboter-assistierte Chirurgie (da Vinci): Für die Therapie bösartiger Erkrankungen des weiblichen Genitales ist immer ein individuell auf die Patientin und ihre Diagnose abgestimmtes Operationskonzept zur umfassenden Entfernung eines Tumors (Radikalität) ausschlaggebend. Dazu nutzen wir moderne operative Therapien einschließlich minimal-invasiver Techniken.

Endometriumkarzinom (Gebärmutterkörperkrebs):
Die FIGO (Fédération Internationale de Gynécologie et d'Obstétrique) hat 1988 für das Endometriumkarzinom die pelvine und paraaortale Lymphonodektomie (Lymphknotenentfernung im Becken und neben der Hauptschlagader) als Stagingverfahren empfohlen. Dieses Vorgehen (mit kleinen Einschränkungen bei low-risk Karzinomen) wird von der Leitlinie der Arbeitgemeinschaft der Onkologie (AGO) empfohlen. Als wichtigster Vorteil der Lymphonodektomie (Lymphknotenentfernung) gilt neben der Entfernung von Lymphknotenmetastasen die Möglichkeit des Verzichts auf eine nachfolgende Strahlentherapie. Da die Lymphonodektomie bei den häufig adipösen und multimorbiden Patientinnen (mehrfach vorerkrankten Patienten) eine gewisse Expertise und Infrastruktur voraussetzt, werden diese Frauen zur Operation zunehmend in entsprechende Zentren wie das UKE eingewiesen. Diese Operation kann auch per Laparoskopie (Bauchspiegelung) / Robotic Surgery (da Vinci-System) erfolgen. Da die meisten der Endometriumkazinom-Patientinnen adipös oder sehr adipös sind, ist die Durchführung dieser Operation mit Hilfe der Robotic Surgery einfacher als bei der konventionellen Laparoskopie (Bauchspiegelung) oder der offenen radikalen Tumorchirurgie.

Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs):
Die Behandlung des Zervixkarzinoms ist für frühe Stadien in der Regel operativ. Neben der Standard-Operation (nach Wertheim-Meigs), repräsentiert sich ein neues onkologisches Prinzip (TMMR) zur radikalen Entfernung der Gebärmutter und der Lymphknoten.
Die TMMR (Totale Mesometriale Resektion; nervenschonende radikale Hysterektomie modifiziert nach Höckel) basiert auf entwicklungsbiologischer Grundlage: die Resektion eines malignen (böartigen) Tumors in den Grenzen der morphogenetischen Einheit seiner Entstehung. Anatomische Strukturen, die nicht zu dieser Einheit gehören, z.B. autonome Nerven und Blutgefäße der Harnblase können (in situ) belassen werden. Mit der (Robotic Surgery bzw. da Vinci-System) hat der Operateur durch die hochauflösende dreidimensionale Sicht, sowie die beinahe uneingeschränkte Beweglichkeit der Instrumente die Möglichkeit diese nervenschonende radikale Gebärmutterentfernung optimal durchzuführen.

Vaginalkarzinom (Scheidenkrebs):
Die Behandlung erfolgt analog zum Zervixkarzinom oder Vulvakarzinom.

Vulvakarzinom (Krebs der äußeren Genitalien):
Die operative Therapie des Vulvakarzinoms besteht in erster Linie in der operativen Entfernung des Tumors (Wide Excision/Weites Ausschneiden oder Vulvektomie (komplettes Entfernen des äußeren Genitals) und der Leistenlymphknoten. Zur Minderung der Heilungsstörung in den Leisten oder des Lymphstaus in den Beinen kann die Wächterlymhknotenentfernung (Sentinellymphonodektomie) eingesetzt und sich ggf. darauf beschränkt werden.
Zur Wiederherstellung des äußeren Erscheinungsbildes dienen plastisch-rekonstruktive Verfahren in der Therapie des Vulvakarzinoms / Vaginalkarzinoms. Zur Verfügung stehen kutane und myokutane (Musculus gluteus maximus, Musculus gracilis), gestielte (Musculus gracilis, Musculus rectus abdominis VRAM / TRAM) und freie Lappen. Nähere Informationen und Erklärungen erhalten Sie in unserer Sprechstunde.

Weitere Therapien (Strahlentherapie/ Chemotherapie):
Im Rahmen der onkologischen Konferenz der Frauenklinik erarbeiten alle erforderlichen Spezialisten gemeinsam eine optimale individuelle Therapie für jede Patientin.

Sind Sie von einem dieser Krankheitsbilder betroffen und wünschen die Beratung und Behandlung durch uns, bzw. auch nur die Zweitmeinung zu Ihrer Therapie, stellen Sie sich gerne in unserer Sprechstunde vor.

Kontakt Terminvergabe: Telefon: +49 (0) 40 7410 - 23800

SPRECHZEITEN:

Mittwoch 8:00 - 13:00 Uhr

Adresse:
Neues Klinikum
Gebäude O 10, Parterre


Leiter der Uterussprechstunde

Jan Dieckmann
Dr. med. Dr. med. (SYR)
Jan Dieckmann
MMed (O & G), EFOG-EBCOG
  • Leitung operative gynäkologische Onkologie
  • Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
  • Fakultative Weiterbildung spezielle operative Gynäkologie
  • Schwerpunkt spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin
Standort

Hauptgebäude O10 , 2. Etage